Willkommen im SOULGARDEN – Institut für Seelische Gesundheit.
Mein Name ist Eva Hochstrasser, als Systemische Beraterin für Verbundenheit und Expertin für Resilienz, Kommunikation und Salutogenese begleite ich Menschen und Organisationen dabei, durch seelisches Wohlbefinden und Persönlichkeitsentwicklung aufzublühen. In diesem Blogbeitrag möchte ich zeigen, wie systemisches Denken nicht nur im persönlichen Leben, sondern auch in der modernen Arbeitswelt helfen kann, Komplexität zu meistern, nachhaltige Lösungen zu finden und ein blühendes Miteinander zu gestalten. Egal ob du als Führungskraft neue Perspektiven suchst oder als Einzelperson dein Leben bewusster gestalten möchtest – die Prinzipien des systemischen Denkens bieten wertvolle Ansätze für beide Bereiche.
"Wir können die Wellen nicht stoppen, aber wir können lernen, auf ihnen zu surfen.“
(Jon Kabat-Zinn, amerikanischer Professor und Pionier der Achtsamkeitsforschung)
2025: das Jahr der Chancen zur totalen Transformation
Es wird immer dynamischer. Das prognostizieren viele Studienergebnisse quer durch das Gemüsebeet. In der Geschäftswelt als auch im Familienleben stehen wir als "Führungskraft" immer vor der Herausforderung, komplexe Systeme zu navigieren. Denn sobald es um Menschen geht, stoßen traditionelle lineare Denkansätze oft an ihre Grenzen. Hier bietet systemisches Denken wertvolle Perspektiven, um Komplexität nicht zu kontrollieren, sondern effektiv zu meistern.
Was ist systemisches Denken?
Systemisches Denken betrachtet jegliche soziale Systeme (Organisationen, Abteilungen, Teams, Gruppen, Familien) - als lebendige, offene Systeme, in denen verschiedene Elemente miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Sie sind nicht nur wechselseitig voneinander abhängig, sondern auch angewiesen auf die übergeordneten Systeme, von denen sie Teil sind. Statt isoliert Probleme zu lösen, zielt der systemische Ansatz darauf ab, Muster und Zusammenhänge zwischen den einzelnen "Sub-Systemen" zu erkennen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Ein Beispiel aus der organisationalen Praxis:
Eine Führungskraft bemerkt, dass die Produktivität eines Teams stagniert. Auf den ersten Blick scheint es, als läge das Problem bei einer einzelnen Person, die immer wieder Deadlines verpasst.
Mit einer systemischen Perspektive wird jedoch klar, dass die Ursache in einer unausgewogenen Aufgabenverteilung innerhalb des Teams liegt. Sobald die Aufgaben neu verteilt werden, verbessern
sich sowohl die Teamdynamik als auch die Ergebnisse.
Ein Beispiel aus der Familienperspektive:
Stell dir vor, in einer Familie gibt es ein wiederkehrendes Problem: Die Eltern streiten häufig, und die Kinder reagieren mit
Unruhe, indem sie beispielsweise in der Schule schlechter werden oder sich von den Eltern emotional zurückziehen. Die Eltern könnten denken, das Problem liegt an der mangelnden Disziplin der
Kinder oder der Erziehungsmethoden. Doch mit einem systemischen Ansatz wird schnell klar, dass die Konflikte zwischen den Eltern nicht nur die Erwachsenen betreffen, sondern auch das gesamte
Familiensystem. Die Kinder reagieren auf die Spannungen der Eltern und übertragen diese auf ihr eigenes Verhalten.
In diesem Fall hilft es, die Dynamik innerhalb der Familie zu verstehen. Wenn die Eltern erkennen, dass ihre Konflikte ein Teil des größeren Ganzen sind und das Verhalten der Kinder nur eine Reaktion auf die systemischen Spannungen darstellt, können sie beginnen, das Familiensystem neu auszurichten. Sie könnten lernen, ihre Konflikte in einer respektvollen und konstruktiven Weise zu lösen, was langfristig nicht nur die Beziehungen zwischen den Eltern verbessert, sondern auch das Wohlbefinden der Kinder stärkt.
Warum ist systemisches Denken so wichtig?
In einer VUKA-Welt (volatil, unsicher, komplex, ambig) müssen wir lernen, mit hoher Komplexität umzugehen und Unsicherheit auszuhalten. Systemisches Denken fördert Flexibilität und Eigenverantwortlichkeit und hilft, komplexe Systeme und deren Dynamiken – sei es in Organisationen, Teams oder auch in Familien – zu verstehen, um wirksam und nachhaltig zu agieren.
Langfristige Vorteile für Führungskräfte und Organisationen:
- Bessere Entscheidungsfindung: Durch das Verständnis der Wechselwirkungen in einem System kannst du Entscheidungen treffen, die langfristig positive Auswirkungen haben.
- Resilienz stärken: Teams und Organisationen werden widerstandsfähiger, da sie auf systemische Veränderungen vorbereitet sind.
- Stressreduktion für Führungskräfte: Anstatt alles kontrollieren zu müssen, lernst du, mit Unsicherheit zu arbeiten und Lösungen gemeinsam mit deinem Team zu entwickeln.
Langfristige Vorteile für Familien:
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Bessere Entscheidungsfindung: Durch das Verständnis der Wechselwirkungen innerhalb der Familie können Entscheidungen getroffen werden, die langfristig das Familienklima positiv beeinflussen und den Kindern ein gesundes und stabiles Umfeld bieten.
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Resilienz stärken: Wenn die Familie als System erkannt wird, können alle Mitglieder lernen, besser mit Veränderungen und Krisen umzugehen. Konflikte und Herausforderungen werden als Teil des Systems akzeptiert, was zu einer insgesamt höheren Resilienz führt.
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Stressreduktion: Statt zu versuchen, alle Probleme einzeln zu lösen oder zu kontrollieren, können die Eltern lernen, gemeinsam mit den Kindern an Lösungen zu arbeiten und so den Stress zu reduzieren. Systemisches Denken hilft, Ungewissheit zu akzeptieren und konstruktiv mit Problemen umzugehen.
Durch systemisches Denken können sowohl Führungskräfte als auch Familien eine tiefere Einsicht in die Dynamiken innerhalb ihrer Systeme gewinnen und Lösungen finden, die nicht nur das unmittelbare Problem adressieren, sondern die Beziehungen und das Gesamtsystem stärken. Das führt zu nachhaltigen Veränderungen, die langfristig positiv wirken.
Praktische Ansätze für systemisches Denken in der Führung
1. Perspektivwechsel fördern
Ermutige die handelnden Personen im jeweiligen System (Team, Familie,...), Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, um ein tieferes Verständnis für die Dynamiken innerhalb des
Systems zu entwickeln. Stelle Fragen wie:
- „Welche Perspektiven haben wir bisher außer Acht gelassen?“
- „Wie könnte diese Situation aus der Sicht von Außenstehenden wirken?“
2. Netzwerkdenken etablieren
Erkenne die Bedeutung von Beziehungen und Interaktionen innerhalb des jeweiligen Systems (Organisation, Team, Gruppe, Familie, Paarbeziehung, etc.) und fördere eine Kultur der Zusammenarbeit.
Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit trägt wesentlich zur Problemlösung und Innovationskraft bei.
3. Feedback-Schleifen nutzen
Implementiere Mechanismen, um kontinuierliches Feedback zu erhalten. Feedback hilft nicht nur bei der Verbesserung von Prozessen, sondern deckt auch verborgene Probleme und Potenziale innerhalb
des Systems auf.
4. Selbstorganisation unterstützen
Gib den Mitgliedern des Systems Raum, um eigenverantwortlich Lösungen zu entwickeln, anstatt strikt von oben nach unten zu steuern. Selbstorganisierte Systeme sind oft flexibler und innovativer.
5. Komplexität akzeptieren
Anerkenne, dass nicht alle Prozesse vollständig kontrollierbar sind. Entwickelt gemeinsam Strategien, um mit Ungewissheit produktiv umzugehen, anstatt Energie darauf zu verwenden, jede
Eventualität zu planen oder mit Bestrafung zu reagieren.
Tipp aus der Praxis:
Eine hilfreiche Methode, um Dynamiken sichtbar zu machen, ist die Visualisierung von Systemen. Zeichne beispielsweise einen systemischen Kreis, der zeigt, welche Funktionen und Rollen es im
System gibt, welche Verantwortungen wo liegen und vor allem, welche Rollen die handelnden Personen innehaben.
Fazit: Komplexität als Chance
Systemisches Denken ermöglicht es dir als Führungskraft (ob in einer Organisation oder als Elternteil), die Komplexität innerhalb des Systems zu verstehen und effektiv zu navigieren. Es geht nicht darum, jedes Detail zu kontrollieren, sondern darum, Muster zu erkennen, Perspektiven zu erweitern und nachhaltig zu handeln.
Das kann dir dabei helfen, eine systemische Perspektive einzunehmen und neue Lösungen zu finden:
- systemische Fragen stellen
- Probleme in einem größeren Zusammenhang sehen
- Zirkulär statt linear denken
- Die Wechselwirkungen zwischen den handelnden Personen beobachten
Schau dir ergänzend auch gern das folgende Video an:
Der systemische Ansatz: unsere Arbeit im SOULGARDEN
Im SOULGARDEN – Institut für Seelische Gesundheit integrieren wir systemisches Denken in unsere Arbeit, um Menschen, Teams und Organisationen ganzheitlich zu unterstützen. Dabei betrachten wir nicht nur das einzelne Individuum oder Team, sondern auch die zugrunde liegenden Beziehungen und Wechselwirkungen, die das System als Ganzes prägen. Unsere Beratung und Begleitung zielt darauf ab, Muster und Dynamiken zu erkennen und nachhaltige Veränderungen anzustoßen. Wir fördern Resilienz, Verbundenheit und eine lösungsorientierte Denkweise, die sowohl auf persönlicher als auch auf beruflicher Ebene wirksam ist. So können unsere Klient:innen mit mehr Klarheit, Flexibilität und innerer Stärke ihre Herausforderungen meistern und ihr volles Potenzial entfalten.
Falls du mehr Informationen möchtest, kontaktiere gerne das SOULGARDEN Office:
Zur Autorin
Eva Hochstrasser ist Coach, psychosoziale Beraterin und Geschäftsführerin von SOULGARDEN – Institut für Seelische Gesundheit. Sie begleitet Einzelpersonen, Teams und Organisationen in Transformationsprozessen mit besonderer Expertise in den Bereichen Potenzialentfaltung, Resilienz, Sinnorientierung und psychosoziale Gesundheitskompetenz. Als erfahrene Vortragende, Speakerin und Trainerin unterstützt sie Führungskräfte dabei, mit systemischem Denken komplexe Herausforderungen zu meistern und nachhaltige Veränderungen zu gestalten. Auf ihrem YouTube-Kanal teilt Eva regelmäßig wertvolle Impulse zu Persönlichkeitsentwicklung, Veränderung, Verbundenheit und Resilienz – sowohl für persönliches als auch berufliches Wachstum.
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